L´artiste dans la presse / The artist in the media / Der Künstler in der Presse
extrait de/extract from/Auszug aus Vernissage 07/08 2009 V. Internationales Malerfest Burg Reichenstein |
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Galerie Brignoni, Zollikofen, Vernissage 1. Dezember 2001 Langwierig und hindernisreich ist er oft, der Weg zur Kunst. Ist das Ziel aber erreicht, wird der Kunstschaffende für vieles entschädigt, vor allem dadurch, dass er seine inneren Bilder und Visionen souverän in Farben und Formen - gleichsam in einer eigenen Sprache - ausdrücken und mitteilen kann. Als Ältester von 11 Kindern, in einfachen Verhältnissen im Freiburgischen aufgewachsen, war es Joseph Roggo, obwohl talentiert, nicht vergönnt, einen künstlerischen Beruf zu ergreifen. Während den Jahren beruflicher Tätigkeit in Hotellerie und Bank, stellte sich der Wunsch nach künstlerischem Schaffen immer wieder ein, und Ferien und Wochenenden wurden für Kurse und Weiterbildung durch Reisen und Ausstellungsbesuche investiert. Seit 1994 kann sich Joseph Roggo nun voll auf seine künstlerische Tätigkeit konzentrieren. Mit all seiner Lebenserfahrung, Geduld und Bescheidenheit setzt er nun sein Talent und die erworbenen Fähigkeiten um in Bilder von großer Dichte und ehrlichem Ausdruck. Für Roggo ist - wie für viele andere Maler natürlich auch - die Sichtbarmachung eines Seelenzustands. Cuno Amiet, der dies auch für sich beanspruchte, erklärte es so: "Ist nun meine Seele in zitternder Erregung beim Anblick einer Blume, so stellt sich sogleich der Wunsch ein, diesem Eindruck Ausdruck zu geben. Es handelt sich also nicht darum, die Blume darzustellen, wie sie der Verstand sieht, sondern so, wie sie die Seele wahrnimmt." (Cuno Amiet: Über Kunst und Künstler, Bern 1948) Roggo sieht Stimmungen, Zustände, Momente in der Natur, die er in seinen Bildern festzuhalten sucht wie zum Beispiel das helle Strahlen eines Sommermorgens durchs Fenster oder eine Segelregatta bei Gewitter. Dabei führt er meist zuerst ein Aquarell oder eine Gouache aus, die er dann im Atelier zum Ölbild ausarbeitet. Seine ersten BIlder hier in der Ausstellung datieren von 1995. Es sind abstakte Arbeiten, in denen er ruhige große Flächen und tonige zum Teil selbstgemischte Farben in ein ausgewogenes Verhältnis zu setzen sucht; sie bilden gleichsam die Voraussetzung für seine subtilen späteren Farbbilder, in denen er jedoch wieder zum Gegenstand zurückkehrt. Noch differenzierter wird nun mit Farbflächen, Pinselspuren und Farbbeziehungen gearbeitet wie es zum Beispiel an diesem Bild mit dem toskanischen Dorf im Abendlicht gut ersichtlich ist. Komponiert ist es aus drei Farben: Blau, Rot und Gelb, die in einem ausgesprochen ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Der Auftrag eines Farbtupfers oder Pinselstrichs verlangt nach seinem Ausgleich und Gegenstück in einer anderen Farbe oder an einem anderen Ort der Leinwand und so weiter bis das Bild schließlich fertig ist. Und was für feine Abstufungen vom kleinsten Pinselstrich bis zum reichblühenden farbigen Vielklang zeigen sich hier! In diesem Harmoniebedürfnis und dieser Arbeitsweise zeigt sich das große Vorbild: Cézanne. Auch das Licht, die Lichtführung sind in diesem Bild auffällig: Es schimmert praktisch durch die Malschichten und die Leinwand durch und gibt dem auf einem Hügel angelegten Dorf in der Abendstimmung eine fast transzendente Wirkung. Ein weiteres Bild lässt Roggos Arbeitsweise gut nachvollziehen: Das Bild "Lausanne im Winter" zeigt zuerst einmal seine subtile Farbführung; eine Winterlandschaft ist dabei am schwierigsten umzusetzen. Er malt zuerst den weißen Fleck in der Mitte und lässt das Bild und sein Motiv dann durch angefügte und im Ausgleich hingesetzte Farbflecken langsam über die ganze Leinwand hin entstehen bis das Ganze lebt, das heißt bis die Farben vibrierend im Gleichgewicht stehen. In seinen neuesten Werken überrascht Roggo wieder mit einer gezielten Fortsetzung seiner Maltätigkeit. Einerseits entstehen nun Akte von feinsten farblichen Abstufungen und komplementärer Farbführung, bei denen das Motiv fast verschwindet, und andererseits kehrt er teilweise zu fast monochromen Farbflächenbildern zurück. Das schöne Bild mit dem gleißenden graublauen Meer vor dem blauen Dunst des Himmels und dem bräunlichen Deich, der sich quer durchzieht, zeigt die neuem nun auch großzügigere Malweise, wo teilweise auch der Spachtel zum Auftrag der Farbe dient. Man darf gespannt sein auf die weitere Entwicklung des Malers Joseph Roggo. (Steffan Biffinger, Kunsthistoriker)
Galerie
Brignoni, Zollikofen, Exposition décembre 2001 Le
chemin qui mène à l´art est souvent long et semé d´embûches. Mais
une fois le but atteint, l´artiste est largement récompensé, car il
parvient à exprimer et transmettre ses visions intérieures –
couleurs ou formes – dans son propre langue. Aîné
d´une fratrie de 11 enfants, Joseph Roggo est issu d´un milieu modeste
du canton de Fribourg (Suisse). Malgré ses talent précoces, il n´eut
pas le privilège de suivre une formation artistique. Tout au long de sa
vie professionnelle dans l´hôtellerie et la banque, il gardait en lui
le désir d´exercer une activité artistique. Ses vacances et ses
week-ends étaient consacrés à des cours, des voyages d´études
artistiques et des visites d´exposition. Pour Roggo et, bien sûr, pour beaucoup d´autres artistes, peindre c´est exprimer un état d´âme. Cuno Amiet, qui le ressentait de la même manière, l´expliquait ainsi : « Il suffit que mon âme tremble d´émotion en regardant une fleur, pour que je ressente immédiatement le désir de mettre ce sentiment sur une toile. Il ne s´agit pas alors de représenter la fleur comme l´intellect la voit, mais comme l´âme la sent. » (traduit d´une citation originale en allemand – Cuno Amiet : Über Kunst und Künstler, Bern 1948). Roggo voit les ambiances, les faits et les instants dans la nature qu´il cherche à fixer sur ses toiles. Tels que les rayons du soleil à travers la fenêtre par un matin d´été ou une régate de voiliers pendant l´orage. La plupart du temps, il commence par une aquarelle ou une gouache qu´il transpose ensuite en huile dans son atelier. Les
premiers tableaux de cette exposition datent de 1995. Il s´agit d´œuvres
abstraites aux grandes surfaces tranquilles. Les couleurs, que le
peintre broie en partie lui-même, sont posées dans une recherche de
rapport équilibré. Ces toiles ouvriront la voie, quelques années plus
tard, à des œuvres plus subtiles, mais qui retournent parfois au
figuratif. Un
autre tableau de Roggo, Lausanne en hiver, montre cette manière
subtile d´introduire les couleurs. Un paysage d´hiver est ce qu´il y
a de plus difficile à réaliser. Tout d´abord, Roggo peint la tache
blanche au centre de la toile. Ensuite, il construit son sujet tout
autour en ajoutant peu à peu de la couleur, jusqu´à ce que l´ensemble
s´équilibre et vibre. Dans
ses œuvres récentes, le peintre nous surprend par une nouvelle étape
de son art. D´une part, il nous propose des nus avec de fins dégradés
de couleur, où le motif a presque disparu. D´autre part, il retourne
parfois aux surfaces planes et monochromes. Son nouveau style exubérant,
où la couleur est en partie appliquée à la spatule, se remarque dans
cette belle toile : La mer gris bleu qui scintille devant la brume
bleue du ciel et la digue dans les tons bruns qui traverse le tableau
horizontalement. On
est curieux de suivre l´évolution du peintre Joseph Roggo. (Traduction libre d´un texte en allemand de Steffan Biffiger, historien d´art) |
Le peintre dans son atélier / The artist in his atelier / Der Künstler in seinem Atelier
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